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Europäische Kulturhauptstadt 2024: Das Salzkammergut

Ein ganzes österreichisches Gebiet wurde 2024 zur europäischen Kulturhauptstadt: das Salzkammergut bezaubert mit entzückenden Städten, kristallklaren Seen und malerischer Bergkulisse. Zehn Gründe, warum man Gmunden im Salzkammergut gesehen haben muss.

Hölzel Journal-Redaktion - 14. März 2024

Wer Gmunden besucht, wird leicht zum Wiederholungstäter. Und das hat zumindest zehn Gründe. Bad Ischl und das Salzkammergut wurden zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 gewählt, Gmunden ist sozusagen Nebenschauplatz, dies aber in perfekter Art und Weise. Hier kommt die ultimative Gmunden-Liste.

  1. Der See

… ist tief und kalt und manches Mal schlagen Sturmwellen gegen die Uferpromenade, dann wird der liebliche Traunsee zum faszinierend-urgewaltigen Wasserungetüm. Oft ist er jedoch perfekt zum Elektrobootfahren, Segeln oder an seinem Ufer Liegen und Träumen.

Der Traunsee liegt auf 423 Metern über der Meereshöhe und ist mit seiner Fläche von 24,35 Quadratkilometern Österreichs viertgrößter See, dazu hält er bundesweit den Tiefenrekord: 191 Meter geht es dort, wo die Flanke des Traunsteins ins Wasser fällt, von der Oberfläche bis zum Grund. Im Gmundner Strandbad ist der See übrigens am wärmsten, wobei “warm” relativ ist. Wenn der Traunsee über 20 Grad erreicht, steht das in der Lokalzeitung.

Hölzel Journal | Salzkammergut | Fotocredit: U. Potmesil

  1. Die Esplanade

… nennt sich die Gmundner Seepromenade. Das ist zwar ein martialisches französisches Wort – nämlich ein kriegstechnischer Terminus im Festungsbau –, stammt jedoch aus der Kaiserzeit wie die vielen alten Prachtbauten Gmundens. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ist übrigens “sich ausbreiten” und das können Gmunden-Besucher wahrlich ausleben: sich Zeit nehmen, schlendern und sich auf einer der Bänke mit Seeblick genussvoll ausbreiten.

  1. Die Grünbergbahn

… ist die Seilbahn auf Gmundens Hausberg. Die alten Gondeln sind mittlerweile Geschichte, die Bahn sieht futuristisch aus. Von der ratternden alten Konstruktion ist nichts mehr übrig, dafür wurde die Grünberg-Seilbahn mit der Auszeichnung der “Besten Österreichischen Sommerbahnen” zertifiziert. Ihre Top-Wertung in der Kategorie “Family-Berg” ist unter anderem der Sommerrodelbahn, dem Baumwipfelpfad und dem Niederseilgarten geschuldet.

  1. Der Laudachsee

… ist das perfekte Wanderziel, ohne Hardcore-Bergsteiger sein zu müssen. Es reicht schon, moderat geländegängig zu sein. Der Bergsee liegt auf einer Seehöhe von 894 Metern und ist ein guter Ausgangspunkt für die Bergwanderung auf den Traunstein. Und wem jetzt bei dem Gedanken an eine Wanderung schon heiß wird – hier ist leicht Abhilfe zu schaffen. Ein kurzer Sprung in den kalten Bergsee kühlt Körper und Gemüt.

  1. Der Dampfer Gisela

… fährt seit 1871 am Traunsee und bis heute ist die Dampflady gut in Schuss. Sie transportiert Touristen, Einheimische und auch Fahrräder. Gisela wurde nach der ältesten Tochter von Kaiser Franz Joseph I. benannt. Die Geschichte der Salzkammergut-Schifffahrt reicht fast 200 Jahre zurück. 1829 wurde die “Erste k.k. privilegierte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft“ – später die DDSG – gegründet. 1836 erhielt der britische Schiffbaumeister Joseph John Ruston eine Konzession, die ihm die Dampfschifffahrt auf fünf Salzkammergut-Seen erlaubte.

Hölzel Journal | Dampfer Gisela | Fotocredit: U. Potmesil

Hölzel Journal | Dampfer Gisela | Fotocredit: U. Potmesil

  1. Der Traunstein

… ist das inoffizielle Wahrzeichen Oberösterreichs. Die meisten Gmunden-Besucher kennen nur seinen Anblick von unten – also vom See aus, und dieser ist wahrlich imposant. Der beeindruckende Felskoloss, der 1.691 Meter hoch ist und dessen Westflanke senkrecht in den See fällt, prägt die Atmosphäre. Wer sich auf den Berg wagt, sollte geländegängig und schwindelfrei sein, doch der Ausblick vom felsigen Steig auf den See ist atemberaubend.

  1. Gmundner Keramik

… ist mehr als nur Souvenir. Grüngeflammt war das erste Design, das ist der Klassiker. Die Geschichte der Keramikmanufaktur reicht bis 1614 zurück, als die ersten Gefäße hier produziert wurden. Das Grüngeflammte wurde1675 erfunden, später beeinflussten große Künstler wie Gustav Klimt die Keramikmaler Gmundens und bis heute wird jedes einzelne Stück handbemalt. Wer es besonders ausgefallen mag, kauft nicht nur ein Milchhäferl, sondern auch die Keramik-Bong – grüngeflammt natürlich. In diesem Zusammenhang sei das Glockenspiel am Rathaus zu erwähnen. Es ist zwar nicht aus Keramik – klänge dann nämlich grauenhaft -, sondern aus Porzellan, aber bemalt ist es in Gmundner Design.

  1. Schloss Ort

… ist kein Hotel. Nur um das klarzustellen. Vor einigen Jahren machte eine deutsch-österreichischen Fernsehserie das Bauwerk berühmt: „Schlosshotel Orth”. Tatsächlich sieht es in natura ebenso wie im Film aus, als wäre es dem außergewöhnlichen Talent eines Kulissen-Designers Hollywoods zu verdanken.

Schloss Ort gehört zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes, seine Geschichte geht auf die Ritter von Ort zurück. Sie errichteten im elften Jahrhundert die „Veste Ort“ und waren damit Inhaber der Herrschaft Ort am Traunsee. Es gibt auch eine andere Version der Schlossgründung, eine märchenhafte. So soll der Riese Erla der Sage nach das Schloss aus Liebe zur Traunseenixe Blondchen erbaut haben.

  1. Konzerte und Feste

… sind das Bonusmaterial Gmundens, dazu gehören das Festival “Gmunden rockt”, Klassik-Konzerte in Schloss Ort oder River-Boat-Shuffle auf der Gisela. 2024, im Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt, ist die Programmvielfalt noch größer. Immerhin ist Gmunden Schauplatz österreichischer Kulturgeschichte, waren doch schon in früheren Jahren viele berühmte Komponisten im Sommer im Salzkammergut zu Gast und ließen sich inspirieren: Franz Schubert, Johannes Brahms, Gustav Mahler. Egal ob Reminiszenzen an Anton Bruckner, die Initiative Hausmusik nach einer Idee von Franz Welser-Möst, der Wiener Liedermacher Ernst Molden oder Tom Neuwirth aka Conchita Wurst unplugged. “We are unstoppable”, ist die Devise für Gmundens Kulturszene.

  1. Noch viel mehr Schönes ist so nah

… weil das Salzkammergut nicht zu Unrecht “Kulturhauptstadt” wurde. Kaiserstadt Bad Ischl, Weltkulturerbe-Orte Hallstatt und Bad Goisern, Salzwelten, Dachsteinhöhle – all das Gute liegt so nah.

 

Den WissenPlus-Beitrag passend zum Projekt „Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024“ mit gratis Unterrichtsmaterial zum Download zur Region Salzkammergut und zu Salzvorkommen/Salzgewinnung finden sie als angemeldete Lehrperson im Online-Lehrerzimmer unter WissenPlus.

 

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