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WissenPlus: Wie soziale Start-ups „Digital Africa“ revolutionieren

Geografie und Wirtschaftskunde: Von Nairobi bis Kumasi, von Kenia bis Ghana – der Dokumentarfilm „Digital Africa“ porträtiert eine pulsierende Start-up-Szene, deren technische Innovationen weltweit inspirieren.

BAOBAB, Helena Papadopoulos, Roland Kohm, Derek Roberts - 5. Mai 2022

Baobab Digital AFrica: BRCK_Marc Kamau, User Experience Designer, explaining KioKit

Wir stellen wieder eine Dokumentation vor, die über den Streaming-Service des gemeinnützigen Vereins BAOBAB zur Verfügung steht. Wie Sie wahrscheinlich bereits schon gelesen haben: Wer über eine gültige Jahreskarte oder einen gültigen Medienpass für die C3-Bibliothek (BAOBAB) oder die Südwind-Bibliotheken verfügt, hat Zugriff auf zahlreiche Dokumentationen und Filme zu Themen wie Klima, Kinderarbeit, Identität, Armut und vielen mehr.

Der gemeinnützige Verein BAOBAB ist der zentrale Lern- und Kommunikationsort zu Globalem Lernen, Sprachförderung und Diversität in Österreich und setzt sich für Wissen & Bildung über weltweite Zusammenhänge, Fragen sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung ein.

Noch mehr Infos zu den Services des Vereins inklusive Anleitung, wie Lehrkräfte die Filme mit ihren Schülerinnen und Schülerinnen teilen können, finden sich hier.

Der Film „Digital Africa“ wurde im Jahr 2018 veröffentlicht und ist 36 Minuten lang. Regie führten Elke Sasse und Bettina Haasen.

 

Auszug aus dem Beitrag zum Film „Digital Africa“

Die Dokumentation unternimmt eine Entdeckungsreise durch die Innovationsszene des afrikanischen Kontinents. Die Moderatorin Geraldine de Bastion trifft Erfinder/innen, Gründer/innen und Hightech-Profis in Kenia, Ruanda und Ghana. Sie besucht Innovationszentren und Start-ups, die mit ihren Ideen Menschen begeistern, Bildung ermöglichen, Ärztemängel ausgleichen, Ressourcen intelligent und nachhaltig nützen und große Vorbildwirkung haben.

Da Großtechnologien für diese Länder nicht ohne weiteres zu installieren sind, finden sich häufig kreative Lösungen, die an der Software ansetzen. Denn Software lässt sich wesentlich leichter auch in Afrika entwickeln, als dies für Hardware, die ohne Fabriken, Zulieferteile oder Rohstoffe nicht zu haben ist, möglich ist.

Der Film arbeitet deutlich heraus, wie einfallsreich Start Ups im IT Sektor dazu beitragen können, soziale Probleme zu lösen und nachhaltiger zu produzieren. Die höchst interessanten Projekte zeigen allesamt, dass afrikanische Länder das Potenzial haben, im Bereich IT eine Vorreiterrolle einzunehmen.

Einige der Ansätze haben sich bereits in vielen Ländern Afrikas etabliert. Die Immaterialität und die damit verbundene Fluidität von Software machen es möglich, dass herkömmliche Abhängigkeiten von marktbeherrschenden westlichen Unternehmen und Kartellen leichter überwunden werden können.

 

Unterrichtsimpulse

ABCdarium

Beschreibung: Diese Variante eignet sich sehr gut als Einstieg ins Thema „Digital Africa“, um erste Assoziationen zu sammeln und diese anschließend, nach Ansehen des Films oder der Clips, zu reflektieren. Sie kann aber auch als Abschlussreflexion nach einer anderen Variante angewandt werden.

Ablauf als Einstiegsübung:

Die Schüler/innen schreiben in Partnerarbeit auf ein DIN-A4-Blatt „Digital Africa“ als Überschrift. Darunter notieren sie senkrecht die Wörter A-F-R-I-K-A und E-U-R-O-P-A. Die Schüler/innen versuchen nun, so viele Begriffe, Schlüsselwörter oder Phrasen wie möglich aufzuschreiben, die jeweils mit einem der Buchstaben beginnen.

Anschließend lesen sie anderen Paaren die Ergebnisse vor und erläutern gegebenenfalls kurz die Begriffe, Schlüsselwörter oder Phrasen. Im Plenum können die ABCdarien vervollständigt werden. Danach werden der Film oder die Clips angesehen.

Die Schüler/innen können nun weitere Begriffe und Assoziationen in ihr ABCdarium notieren.

Den Abschluss bildet eine Reflexion im Plenum, wo folgende Fragen diskutiert werden:

  • Welche neuen Begriffe habt ihr euch notiert?
  • Wie hat sich euer Bild von Afrika durch den Film verändert?
  • Wie entstehen unsere Bilder im Kopf von Ländern und Kontinenten? Entsprechen sie der Wirklichkeit?
  • Welche Bilder könnten Menschen aus Afrika über Österreich im Kopf haben? Warum ist das so?

Hervorgehobene Kompetenzen: Wahrnehmung und Reflexion

 

©KumasiHive_Baobab Digital Africa Kumasi Hive, Chatbot Academy

Social Entrepreneurship

Beschreibung: Die Schüler/innen lernen den Begriff „Social Entrepreneurship“ kennen und setzen sich eigenständig mit möglichen Bereichen auseinander. Schließlich entwickeln sie eine eigene Idee, diskutieren diese in Kleingruppen und wählen die beste Innovation aus. Für diese entwickeln sie auf Papier einen Website-Entwurf, der im Plenum präsentiert wird.

Ablauf:

  1. Der Film oder die Clips werden angesehen.
  2. Folgendes Zitat aus dem Film wird an die Tafel geschrieben, um in das Thema einzusteigen:
    „In Afrika bleibt immer ein sozialer Anspruch … Unsere Hauptprobleme sind sozialer Natur.“ Sheila Birgin (Leiterin Community IHUB) (Digital Africa ca. 3:23)
  3. Klassendiskussion: Ausgehend vom Filmzitat führt die Lehrkraft in das Thema Soziales Unternehmertum – Social Entrepreneurship – ein. Konkret geht es um die Frage, wie man durch soziales Unternehmertum gesellschaftliche und soziale Verbesserungen und mehr Gerechtigkeit schaffen kann.
    Sozialunternehmer/innen streben in der Regel sowohl eine finanzielle Rendite als auch einen deutlich positiven Effekt auf die Gesellschaft an. Einige potenzielle Bereiche für Verbesserungen im eigenen Umfeld könnten sein: Jugend/Altenbetreuung, Bildung, Bushaltestellen, Bibliotheken usw. Die Ideen können aber auch auf die Lösung überregionaler oder globaler Probleme abzielen (z. B. Klimawandel, Pandemien, Welthandel). Die generierten Vorschläge werden dann als Schlagworte an die Tafel geschrieben.
  4. Die Lehrkraft teilt die Schüler/innen in Diskussionsgruppen, um innovative Wege zur Verbesserung der verschiedenen Vorschläge zu diskutieren. Zum Beispiel arbeitet Gruppe A an Bibliotheken, Gruppe B an Jugendbetreuung usw.
  5. Auf einem großen Blatt Papier (A2 oder größer) entwerfen die Gruppen das Layout einer Website, auf der ihre innovative Idee beworben wird.
  6. Jede Gruppe präsentiert ihre Idee und das Design ihrer Website im Plenum. Abgeschlossen wird mit einer Feedbackrunde und kritischen Reflexion zu den jeweiligen Beiträgen.

Hervorgehobene Kompetenzen: Analysieren, Reflektieren, Kreativität und Gestaltung

 

Das Unterrichtsmaterial enthält diese weiteren Unterrichtsimpulse:

  • „Make your own Business“
  • Zeitmaschine (10 Jahre in die Zukunft)
  • Gedankenfluss mit freiem Schreibprozess
  • Länderporträts
  • Erfolgsmodelle unter der Lupe
  • Brücken bauen
  • Rollenspiel Business2Business
  • Keywords & Hashtags
  • Filmclip-Analyse
  • Social Entrepreneurship goes international?

 

Gesamter Beitrag für den Unterricht

Das vollständige Unterrichtsmaterial finden Sie als angemeldete Lehrperson im Online-Lehrerzimmer unter WissenPlus.

 

Schulbuchbezug

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Abenteuer GW4 Hölzel Verlag Geografie und Wirtschaftskunde

Im Rahmen unseres Film-Spezials finden Sie noch weitere Inputs zu Filmen im Unterricht:

Filmemacherin Angelika Schuster erklärt das Konzept ihrer Oneworld Filmclubs und wie diese Jugendlichen in Dokumentarfilmen die Menschenrechte näher bringen können.

Die Landesmedienzentren beleuchten in ihren Animationsvideos Wirtschaft begreifen und nachhaltig gestalten die Geografie aus der Perspektive Österreichs.

 

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Ein Beitrag aus der Was jetzt-Redaktion.

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