Schule aktuell

Das BMBWF hat erstmals den Staatspreis Innovative Schulen vergeben

Der erste Staatspreis Innovative Schulen geht an die Schule am See Hard. Die Zweitplatzierten: die Graz International Bilingual School, die HAK/HAS Lustenau, die HTL Wolfsberg, die Mittelschule Währing Schop79 und die VS Gratwein.

Was jetzt-Redaktion - 30. September 2021

MEHR | Bildungsmagazin Was jetzt | Staatspreis Innovative Schulen © ISB/Martin Jordan Fotografie

Erstmalig hat das BMBWF den Staatspreis Innovative Schulen vergeben. Der Hauptpreis von stolzen 50.000 Euro geht an die Volks- und Mittelschule Hard. Die Schule punktet mit Individualisierung in Mehrstufenklassen. Gratulation!

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und die Innovationsstiftung für Bildung (ISB) haben den ersten Staatspreis Innovative Schulen vergeben. Nach zweistufigem Jury-Verfahren geht die Siegesprämie von 50.000 Euro an die Mittel- und Volksschule Hard aus Vorarlberg. Fünf weitere Finalistinnen erhalten jeweils 10.000 Euro: die Graz International Bilingual School, die HAK/HAS Lustenau, die HTL Wolfsberg, die Mittelschule Währing Schop79 und die Volksschule Gratwein.

Das Ziel des Staatspreises ist es, die Schulentwicklung zu fördern und innovative Zukunftskonzepte zu prämieren. Ausgezeichnet wurden von 191 Einreichungen jene Schulen, die die Qualitätskategorien des BMBWF auf erfolgreichste Art und Weise umsetzen und eigeninitiativ weiterentwickeln. Die Kategorien lauten: Unterrichtsqualität, Schulkultur, Qualitätsmanagement, Außenbeziehungen, Ergebnisse und Wirkungen. Hier haben wir die Kategorien im Rahmen der Ausschreibung genauer erklärt.

The Winner: die Schule am See Hard

Die gemeinsam geführte Volks- und Mittelschule Hard in Vorarlberg überzeugte laut Jury mit „Individualisierung und Mehrstufenklassen in stimmigem Gesamtkonzept“. Diese Strategie baut auf einer mehrjährigen Evaluation durch die Universität Göttingen auf. So wurde das Schulgebäude nach den pädagogischen Anforderung erbaut, damit Volks- und Mittelschule auch teilweise miteinander unterrichtet werden können.

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Die Kinder lernen jahrgangsübergreifend in den Jahrgangsstufen eins bis drei, vier bis sechs und sieben und acht. Gerade der sensible Übergang von Primar- zu Sekundarstufe soll so noch besser gelingen. In Lernbüros können Schüler/innen freie Lernphasen nutzen und haben die Chance, individuell und kompetenzorientiert unterstützt zu werden.

Platz zwei: GIBS und HAK Lustenau …

Die Graz International Bilingual School (GIBS) wurde für ihre „internationale (Weiter-)Bildung auf allen Stufen und Ebenen“ ausgezeichnet. Der „cross-curriculare Unterricht“ ermöglicht das Lernen von Themen in verschiedenen Fächern aus verschiedenen Blickwinkeln. Ab der 10. Schulstufe können sich Jugendliche ihren eigenen Stundenplan auf Basis eines Credit- und Kurssystems zusammenstellen. Ihr Feedback fließt auch in das Angebot der über 60 Kurse.

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Die HAK/HAS Lustenau stehe für „Chancen, Wertschätzung und Innovation“. Die Schüler/innen mit insgesamt 23 Muttersprachen dürfen sich über ein breit aufgestelltes Unterstützungsangebot freuen: ein Tutor-Programm des dritten Jahrganges für Erstklässler/innen („Smarties“), eine intensive Feedbackkultur der Schüler/innen sowie Klassenräte und Klassenklimabeauftragte. Die Schule möchte sich in Zukunft zum Kompetenzzentrum für den kollaborativen Ansatz der „Lesson Studies“ entwickeln.

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… HTL Wolfsberg und Schop79

Die HTL Wolfsberg besticht mit „nationaler und internationaler Exzellenz“. Rund 20 Prozent der Schüler/innen absolvieren ihr Praktikum über Erasmus+ außerhalb Österreichs. Viele der Schulprojekte laufen auf EU-Ebene. Auch diese Schule setzt in ihrer Weiterentwicklung stark auf das Feedback der Schüler/innen. So wurden etwa ein „Schichtmodell“ für berufstätige Schüler/innen auf Wunsch angepasst, das einen Unterrichtsbesuch vormittags und abends ermöglicht.

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Die Mittelschule Währing Schop79 verkörpere „wertvolle Vielfalt und intensive Förderung eng am Kind“. Die einzige Mittelschule im 18. Wiener Gemeindebezirk besuchen ausschließlich Schüler/innen mit Migrationshintergrund. Um Interkulturalität selbstverständlich zu machen, werden Lehrkräfte diverser Muttersprachen eingestellt, die auch einen sprachsensiblen Unterricht führen. Wichtig sei auch eine enge Zusammenarbeit mit den Erziehungsberichtigten, die zu drei verpflichtenden Round-Table-Gesprächen eingeladen werden. Auch eine Schulsozialarbeiterin und eine Beratungslehrerin unterstützen den Lehrkörper drei Tage die Woche. In der dritten und vierten Klasse richtet sich der Fokus intensiv auf das Thema Berufsorientierung.

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Der Staatspreis Innovative Schulen soll künftig alle zwei Jahre ausgeschrieben werden. Hier geht’s zur vollständigen „Sieger/innenehrung“.

 

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