Schwerpunkt: Medienkompetenz
Internet Ombudsstelle: 10 Tipps für sicheres Online-Shopping
Die Weihnachtsgeschenke aus dem Internet sollen auch sicher unter dem Baum landen? Die Internet-Ombudsstelle erklärt in zehn Ratschlägen zum Onlineshopping, wie Schüler/innen und Lehrende verantwortungsvoll im Netz einkaufen.
Florian Wörgötter - 17. Dezember 2020
Der Onlinehandel erreicht Jahr für Jahr neue Rekorde. Österreicher/innen geben laut dem Handelsverband über acht Milliarden Euro beim Onlineshopping aus – mehr als jemals zuvor. Am beliebtesten sind Bekleidung, Elektrogeräte und Bücher. Bereits sieben von zehn unter 29-Jährigen bestellen ihre Waren über das Smartphone.
Mit diesem Trend mehren sich auch die Beschwerden wegen Internet-Betrugs. Die Internet Ombudsstelle (ehemals Internet Ombudsmann) hilft bei Problemen mit dem Onlineshopping, Abo-Fallen und Internet-Betrug. Projektleiter Karl Gladt gibt zehn Tipps, mit denen Schüler/innen (und Lehrende) ihre Weihnachtsgeschenke sicher im Internet bestellen können.
Kontakt und Impressum checken
Impressum und Kontaktmöglichkeiten (Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse) sind Qualitätskriterien eines seriösen Onlineshops. Wenn auf der Website kein Impressum oder lediglich ein Kontaktformular vorhanden ist, dann ist Vorsicht geboten.
Sichere Zahlungsart nutzen
Im Idealfall wählt man die Option „Kauf auf Rechnung“ (nicht: „Klarna – Kauf auf Rechnung“), weil der Händler seine Leistung der Lieferung schon vor der Bezahlung erfüllen muss. Wenn ein Onlineshop nur „Vorkasse“ als Zahlungsart anbietet, ist Vorsicht geboten; es könnte sich um einen betrügerischen Fakeshop handeln.
Vorsicht allerdings bei „Klarna – Kauf auf Rechnung“: die Kaufpreisforderung wird hier an den schwedischen Zahlungsdienstleister „Klarna“ abgetreten. Wenn es zu Problemen kommt (defekte Ware) oder der Kunde vom Vertrag zurücktritt, gibt das der Händler manchmal nicht an Klarna weiter. Das Problem: Kundinen und Kunden müssen sich dann mit zwei Akteuren (Händler und Klarna) herumschlagen. Klarna verrechnet außerdem sehr schnell Mahnspesen und Verzugszinsen.
Achtung bei zu niedrigen Preisen
Wenn ein Angebot unrealistisch ist und merkbar unter dem Marktniveau liegt, ist das ein Indiz für einen Fakeshop.
Kundenbewertungen lesen
Wer sich unsicher ist, ob der Onlineshop seriös ist, sollte seinen Namen zuerst googeln und Erfahrungsberichte anderer Nutzer/innen zu dem Onlineshop lesen.
Kontrolle der URL des Onlinehops
Die im Browser angezeigte Internetadresse des Onlineshops sollte auch dem Inhalt der Website entsprechen.
Vorsicht vor Abo-Fallen
Oft verbergen sich hinter günstigen Test- oder Probe-Angeboten sogenannte „Abo-Fallen“ unseriöser Anbieter/innen. Wenn man ein Zahlungsmittel (Kreditkarte, PayPal) angegeben hat, kann es zu ungewollten Abbuchungen kommen, die sich nur mehr mit Mühe stoppen oder rückgängig machen lassen.
Vorsicht bei Onlineshopping außerhalb der EU
Anbieter/innen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union kümmern sich meist wenig um das österreichische Konsumentenschutzrecht. Erhält man eine mangelhafte Ware oder möchte vom Vertrag zurücktreten, sind die eigenen Rechte praktisch kaum durchsetzbar. Außerdem können bei Lieferungen von außerhalb der EU die Einfuhrumsatzsteuer und Zollgebühren ein Schnäppchen empfindlich teurer machen.
Werbung auf Facebook, Instagram & Co. prüfen
Eine Werbeanzeige auf einem sozialen Netzwerk wie Facebook oder Instagram garantiert nicht, dass ein Angebot auch seriös sein muss. Auch unseriöse Anbieter/innen und Betrüger/innen schalten Werbungen in sozialen Netzwerken.
Ausschau halten nach Gütesiegeln
Onlineshops mit dem Österreichischen E-Commerce Gütezeichen oder dem Trusted Shop-Logo sind grundsätzlich vertrauenswürdig. Doch auch hier checkt man durch einen Klick auf das Gütesiegel, ob der Onlineshop wirklich zertifiziert ist oder das Gütesiegel etwa rechtsmissbräuchlich verwendet wird.
Bei Problemen beim Onlineshopping …
… Abo-Fallen und Internetbetrug können Sie sich an die Internet Ombudsstelle wenden.
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