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Kunst und Kultur: Unterrichtsmaterial der DemokratieWEBstatt

Kunst, Kultur, Musik, Deutsch und Politische Bildung: Dieses WissenPlus der DemokratieWEBstatt erklärt, warum Menschen Kunst erschaffen, wann sie Kunst entsorgt haben und was die Frage soll „Ist das Kunst oder kann das weg?“.

Demokratiewebstatt - 25. November 2021

Wieder gibt es Unterrichtsmaterialien von der DemokratieWEBstatt, dem Onlineportal des österreichischen Parlaments speziell für Kinder und Jugendliche: dieses Mal zum Thema Kunst und Kultur. Mit dem Aufgaben-Code  kann die Aufgabe direkt in den persönlichen MEHR!-Kurs importiert werden, das vollständige Unterrichtsmaterial ab der 8. Schulstufe finden Sie auch als WissenPlus. 

Zur Einführung ein Video

Auszug aus dem Beitrag Kunst und Kultur

Künstler/innen möchten durch ihre Kunst etwas ausdrücken. Oftmals gibt es eine Botschaft, die sie mit ihrem Kunstwerk vermitteln wollen: Häufig ist es eine politische Botschaft, oft auch eine Kritik an der Gesellschaft. Manche Kunstwerke lösen sogar internationale Diskussionen oder gar Konflikte aus.

Künstler/innen sind Vordenker/innen und bilden auch ein Stück weit die Zukunft ab. Das ist für eine Gesellschaft ganz wichtig, denn es geht darum, auch seine eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen. Deshalb ist Kunst durch die Meinungsfreiheit geschützt, die im Artikel 19 der Allgemeinen Menschenrechte festgeschrieben ist. Zudem ist die Freiheit der Kunst und Wissenschaft in Art. 13 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union geregelt.

Kunst im öffentlichen Raum

Kunst findet sich nicht nur in Museen, sondern auch auf Häuserwänden: Street Art (deutsch: Straßenkunst). Diese Kunstwerke im öffentlichen Raum werden Graffiti genannt. Es gibt zum Beispiel in Wien einige Orte, an denen es erlaubt ist, Graffiti auf Wände zu sprayen. An vielen anderen Stellen, wo Graffiti zu sehen sind, sind sie eigentlich nicht erlaubt.

Graffiti behandeln oft sehr aktuelle Themen (z.B. die COVID-19-Pandemie) und sind zum Teil auch nur für kurze Zeit zu sehen – weil sie dann wieder Platz für neue Ideen machen müssen oder entfernt werden.

Ist das Kunst oder kann das weg?

Dass nicht immer eindeutig zu erkennen ist, was ein Kunstwerk ist, zeigen ein paar berühmt-berüchtigte „Unfälle“ in der Kunstszene. Wie und wann genau die (scherzhafte) Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ entstanden ist, ist nicht bekannt. Meist wird aber die unabsichtliche Zerstörung zweier Kunstwerke des Künstlers Joseph Beuys (1921–1986) als Ursprung genannt.

Geschrubbte Badewanne:

Im November 1973 wurde in einem Museum in Leverkusen ein Fest gefeiert. Zwei Festgäste suchten eine Schüssel zum Gläserspülen. Sie fanden eine Babywanne, die mit Heftpflastern und Mullbinden, Fett und Kupferdraht „verschmutzt“ war. Ohne zu ahnen, dass es ein Kunstobjekt von Joseph Beuys (1921–1986) ist, reinigten sie die Wanne, um darin Gläser zu spülen …

Fettecke oder Fettfleck?

Noch ein Kunstwerk von Joseph Beuys wurde unfreiwillig „gesäubert“: Für sein Kunstwerk „Fettecke“ hatte Beuys in einem Raum der Düsseldorfer Kunstakademie an der Wand fünf Kilogramm Butter angebracht. Die Installation wurde 1986 bei Putzarbeiten einfach weggewischt und landete im Mülleimer. In beiden Fällen musste eine hohe Summe als Schadensersatz gezahlt werden.

„Wenn’s anfängt durch die Decke zu tropfen“

Das Kunstwerk „Wenn’s anfängt durch die Decke zu tropfen“ ist eine Installation des Künstlers Martin Kippenberger (1953–1997). Sie besteht aus einem menschenhohen Turm aus Holzlatten, unter dem ein großer Gummitrog steht. Den Boden dieses Gummitrogs bedeckte eine weißlich-kalkige Schicht. 2011 putzte eine Putzfrau im Ostwall-Museum in Dortmund den Kalkfleck im Trog weg. Damit war das 800.000-Euro-Werk restlos sauber, aber für immer zerstört.

Abgesehen davon, dass diese Vorfälle irgendwie unterhaltsam sind – zumindest für Unbeteiligte –, zeigen sie dennoch etwas Wichtiges auf: Was für jemanden „Kunst“ ist (oder eben nicht), ob ein Kunstwerk einen „anspricht“ und wie man ein Kunstwerk wahrnimmt, das hat auch sehr viel damit zu tun, welche Erfahrungen man selber gemacht hat!

Jemand, dessen Job es ist, Unordnung und Schmutz möglichst gründlich zu beseitigen, wird Kalk- und Fett-„Flecken“ zumindest nicht sofort als Teil eines Kunstwerkes wahrnehmen. Kunstwerke werden sozusagen nicht nur von den Künstlerinnen und Künstlern „geschaffen“, sondern auch von den Menschen, die diese Kunst betrachten.

Die entsprechende Aufgabe kann mit dem Aufgaben-Code  direkt in den Lernraum importiert werden.

Lernraumaufgabe Kunst und Kultur

So sieht die Aufgabe zu den Materialien der DemokratieWEBstatt im MEHR!-Lernraum aus.

Wir empfehlen auch das Interview mit dem Künstler Martin Veigl.

Gesamter Beitrag für den Unterricht

Den gesamten Beitrag Kunst und Kultur finden Sie auch als angemeldete Lehrperson im Online-Lehrerzimmer unter WissenPlus.

 

Schulbuchbezug

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Ein Beitrag aus der Was jetzt-Redaktion.

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