Bildung und Beruf

Startschuss für erste Industrie-HAK

Mit diesem Schuljahr startet an der Business- und Agrar-HAK in Althofen ein neuer Schulzweig mit Schwerpunkt „Industrial Management“. Wie in Kärnten Technik und Wirtschaft verknüpft werden, erfahren Sie hier.

Von Manuela Tomic - 19. September 2018

 

Die Industrie verändert sich durch die Digitalisierung rasant. Berufsbildende Schulen kommen diesem Wandel mit neuen Konzepten entgegen. An der Business- und Agrar-Handelsakademie Althofen ist mit dem Schuljahr 2018/19 gleich ein kompletter neuer Schulzweig gestartet: die Industrie-HAK.

Wirtschaft mit Technik verknüpfen

„In den derzeitigen Ausbildungssystemen gibt es eine Lücke“, sagt Melitta Huber, Direktorin der BHAK Althofen. Es fehle ein Ausbildungskonzept, das Wirtschaft mit Technik verknüpft. Mit der neuen Industrie-HAK soll diese Lücke nun gefüllt werden, erklärt die Schulleiterin.

 

Die erste Klasse der neuen Industrie-HAK zählt zwanzig Schülerinnen und Schüler. Foto: HAK Althofen

 

Die Anforderungen der Unternehmen stehen bei den Lehrinhalten an erster Stelle. Kein Wunder: Das Ausbildungskonzept an der Kärntner Schule wurde gemeinsam mit wichtigen Industrie-Vertretern wie dem Chemie- und Metallurgie-Unternehmen Treibacher Industrie AG (TIAG), dem Elektronikfertiger FLEX und der Springer Maschinenfabrik GmbH entwickelt.

Kernstück „Industrial Management“

Das Kernstück der Industrie-HAK ist der Erweiterungsbereich „Industrial Management“. Dieser macht etwa 30 Prozent der Gesamtstunden aus.

Hier erwerben Schüler kaufmännische Fachkompetenz und spezielle Kompetenzen im Organisations-, Produktions- und Technologiemanagement.

Digitale Praxiselemente

Dabei lernen die Schüler auch den Umgang mit digitalen Softwarepaketen wie SAP. Die gesamte Wertschöpfungs- und Lieferkette in den Industriebetrieben werde im Lehrinhalt aus betriebswirtschaftlicher, aber auch aus technischer Sicht abgebildet, erklärt die Direktorin.

 

Die Fachsprache in der Industrie-HAK ist Englisch. Foto: HAK Althofen

 

Umfassend gehe es um den gesamten Industrieprozess, von den Ressourcen über den Kunden bis hin zu Programmierung und Wirtschaftsethik, sagt Landesschulinspektor Klaus-Peter Haberl. Wichtig seien in diesem Zusammenhang immer auch IT und Mathematik.

Fachsprache Englisch

Die Fachsprache ist Englisch. Neben vielen Praktika gebe es auch das Pflichtpraktikum, was in der Schule beziehungsweise in den Betrieben stattfinden werde. Insgesamt würden so zusätzliche 1.500 Praxis-Stunden über die fünf Jahre Ausbildung anfallen.

Die Schüler sollen unter anderem Lösungsvorschläge für Unternehmen entwerfen – gerade im Bereich der Datenbanken und der Business Intelligence. An Praxiselementen mangelt es ihnen also nicht.

 

Alexander Bouvier (Vorstand TIAG), Schuldirektorin Melitta Huber, Erich Dörflinger (FLEX) und Timo Springer (GF Springer Maschinenfabrik und Präsident der IV Kärnten) bei der Eröffnung der Industrie-HAK. (v.l.) Foto: Peter Pugganig

 

Dementsprechend groß war das Interesse im ersten Schuljahr. Die erste Industrie-Klasse hat rund 20 Schülerinnen und Schüler – ein Drittel davon Mädchen und zwei Drittel Burschen.

Das Ziel der Ausbildung ist es laut Huber, Schüler bestens auf die digitalen Herausforderungen am Arbeitsmarkt vorzubereiten und ihnen dadurch beste Chancen auf die „Top Jobs“ in der Industrie zu ermöglichen.

 

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Ein Beitrag aus der Was jetzt-Redaktion.

 

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