Bildung und Beruf

Schulporträt: Von Innsbruck in die Welt

Die Tiroler Tourismusschule Villa Blanka startete mit einer neuen Direktorin und neuen Ausbildungszweigen durch. Wie sich das Traditionshaus für die internationalen Märkte fit macht, erfahren Sie hier.

Von Erika Hofbauer Fotos: Gerhard Berger - 20. Februar 2019

 

Direktorin Sabine Wechselberger gerät ins Schwärmen, wenn sie das Besondere der Villa Blanka beschreiben soll: „Wir sind eine unternehmerische Schule mit einem weltweiten Netzwerk im Tourismus und Praktikumsmöglichkeiten.“

Wechselberger, selbst einmal Lehrerin in der Innsbrucker Tourismusschule, legt viel Wert darauf, dass das, was gelehrt auch gelebt wird: „Das Wohnen im neuen Campus hat eine Hotelkomponente.“

 

eTourismus trifft Tradition: Über den Dächern von Innsbruck wird international gedacht und gelehrt.

 

Stolz ist sie auch darauf, dass der Geist der „villablankafamily“ bereits seit Jahren durch die Schulklassen weht: „Wir sind die älteste Tourismusschule Tirols mit Beziehungen in unzählige renommierte Tourismusbetriebe.

 

„Wir sind eine unternehmerische Schule mit einem weltweiten Netzwerk.“

 

Und das über Generationen hinweg. Viele Ehemalige fördern immer wieder unsere derzeitigen Schülerinnen und Schüler.“ Doch Tradition und ausgezeichnete Verbindungen in die Berufswelt reichen mittlerweile längst nicht mehr aus, um im internationalen Konzert mitzuspielen.

Seit dem vergangenen Schuljahr tritt die Villa Blanka mit einem neuen Konzept an, um Schülerinnen und Schüler nicht zuletzt auf den Einsatz in internationalen Märkten vorzubereiten.

International-Vertiefung

Die drei neuen Ausprägungen an der Villa Blanka sind ein Beispiel dafür, wie man den Anforderungen der Wirtschaft gerecht wird, erzählt Direktorin Wechselberger: „Durch die Globalisierung sind Fremdsprachenkenntnisse und das Wissen über die Alltagskultur fremder Länder für den beruflichen Erfolg im Tourismus wichtig.“

Deshalb wurde in der „International“-Vertiefung der Fokus auf Fremdsprachen gelegt. „Die Unterrichtssprache ist grundsätzlich Deutsch“, erzählt Wechselberger, „aber verschiedene Fächer wie Marketing oder Geografie werden bilingual unterrichtet. Drei Fremdsprachen – Englisch, Französisch, Italienisch – sind bei uns Pflicht.“

Unterstützt wird das Fremdsprachentraining durch verpflichtende sogenannte Workplacements im Ausland. Der Sprachenfokus ist auch deshalb so wichtig, da die Schule schon jetzt Schülerinnen und Schüler aus Ländern wie Russland, Italien oder gar China anzieht, erzählt die Direktorin.

 

„Mit der Digital-Schiene ist unsere Schule auf dem Weg zur Schule 4.0: Sabine Wechselberger, Direktorin der Tourismusschule Villa Blanka.

 

Am Puls der Zeit ist die Schule auch mit der Ausrichtung auf eTourismus: Der Unterricht in diesem Zweig erfolgt in Laptopklassen und fokussiert aktuelle IT-Technologien und -Programme.

Nach Abschluss gehören etwa professionelle Publikationen, Social-Media-Marketing, Bespielen von Buchungsplattformen oder das Erkennen von Trends im eTourismus zu den Kompetenzen der Absolventen.

„Mit der Digital-Schiene ist unsere Schule auf dem Weg zur Schule 4.0 mit dem Ausbildungsschwerpunkt eTourismus“, erläutert Wechselberger. Beim Schwerpunkt „Touristal“ hingegen reichen die vermittelten Kenntnisse von touristischem Marketing über Kunden- und Destinationsmanagement bis zur strategischen Unternehmensführung.

„Mit dieser klassischen Kernkompetenz der Villa Blanka wird den Schülerinnen und Schülern auch Know-how für die Führung von Familienbetrieben mitgegeben“, so die Direktorin.

 

„Wir haben eine eigene Jobplattform mit durchschnittlich hunderte Angeboten.“

 

Beim Thema Berufsaussichten macht man sich an der Schule keine Sorgen: „Wir haben eine eigene Jobplattform mit durchschnittlich hundert Angeboten, unsere Absolventen haben jederzeit weltweit einen Job. Ein Schüler hat beispielsweise über unsere Kontakte bei einem Absolventen in Hongkong im „Golden Mile“ Praktikumsluft schnuppern dürfen.“

Heuer starten drei erste Klassen, davon eine neue dreijährige Fachschule – die „kulinarische Meisterklasse“, freut sich Wechselberger: „Hier unterrichten Haubenköche, und es wird besonderes Augenmerk auf den Praxisunterricht gelegt.“

 

Tourismusschule Villa Blanka

Rund 300 Schülerinnen und Schüler besuchen die Villa Blanka. 1950 gegründet, unterrichten hier heute etwa 40 Lehrkräfte. Die Villa Blanka ist ein Verein, der von der Wirtschaftskammer und der Fachgruppe Gastronomie und Hotellerie getragen wird.

Das Angebot gliedert sich in drei Schularten: die fünfjährige Höhere Lehranstalt für Tourismus, die dreijährige Praxisfachschule „Kulinarische Meisterklasse“ und den Aufbaulehrgang Tourismus.

 

 

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Ein Beitrag aus dem Was jetzt-Magazin, Ausgabe 2/18

 

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