Schwerpunkt: Medienkompetenz

Was lernen Schüler/innen eigentlich in einer Medien HAK?

In der MEDIEN HAK GRAZ steht Medienkompetenz im Zentrum der Ausbildung. Direktor Swen Engelsmann erklärt, warum Fotografie und Videoschnitt in jede moderne HAK gehören und was man im Fach Social Media lernt.

Florian Wörgötter - 23. Juni 2020

Im Image-Video der MEDIEN HAK GRAZ filmt eine Schülerin die Französischlehrerin im Unterricht und postet ihren Vortrag auf YouTube. Ein animiertes Kreuz-Symbol zeigt an jedem Ende, worum es in der MEDIEN HAK GRAZ geht: um Wirtschaft und Sprachen, soziale Kompetenz und Projektmanagement. Im Zentrum aber steht: Medienkompetenz.

„Heute gehören zu einer zukunftsorientierten Wirtschaftsausbildung auch Medieninformatik, Mediendesign, Websitegestaltung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit“, meint Direktor Swen Engelsmann. Daher setzt seine Medien HAK neben dem Fokus Wirtschaft auch auf Kernkompetenzen in Fotografie, Videoproduktion, Wirtschafts- und Organisationsstrategie. Das Ziel: den Schülerinnen und Schülern das Grundwerkzeug der Unternehmenskommunikation mitzugeben.

Die Schülerinnen der MEDIEN HAK GRAZ live on Air im Studio.

Medienkompetenz in der Medien HAK

Eine Ausbildung im Bereich Medien habe heute sehr große Relevanz, weil Medien unseren privaten und beruflichen Alltag wesentlich mitbestimmen, sagt Engelsmann. Er bezieht sich auf den Grundsatzerlass des Bundesministeriums, dass Medienerziehung in der Schule auf eine umfassende Medienbildung abzielen soll.

Um sich den Herausforderungen der elektronischen Medien zu stellen, soll die Schule verstärkt kommunikationsfähige und urteilsfähige Menschen heranbilden, die Kreativität und Freude an eigenen Schöpfungen anregen und die Orientierung der/s Einzelnen in der Gesellschaft und eine konstruktiv-kritische Haltung gegenüber vermittelten Erfahrungen fördern.

Wie bringt man nun Schüler/innen einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien bei? „Indem man die einzelnen Kapitel mit den Lernenden und den Partnern und Partnerinnen aus der Medien- und Wirtschaftswelt gemeinsam erarbeitet“, sagt Engelsmann. „Unsere Medienexperten und -expertinnen geleiten die Jugendlichen durch ihre Erfahrungen der Praxis und ihres persönlichen Umfeldes. So entsteht ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit Medien.“

Social Media im Stundenplan

Werfen wir einen Blick auf den Stundenplan der MEDIEN HAK GRAZ: Der Schwerpunkt Kommunikation und Medieninformatik übernimmt im Laufe der fünfjährigen Schulzeit 24 Wochenstunden von insgesamt 158 Gesamtwochenstunden.

Im Fach Medieninformatik lernt man das Bearbeiten von Bildern, Fernseh- und Videobeiträgen sowie Printprodukten.

Im Fach Internet, Social Media und Kommunikation erfährt man, wie Facebook, Instagram & Co funktionieren und wie man Webseiten designt.

Wirtschafts- und Organisationsstrategie thematisiert die Psychologie hinter den Medien und der Werbung.

„Am meisten lernen Schüler/innen, wenn sie Medien selbst gestalten. Erfolge und Tiefschläge sichern eine nachhaltige Medienkompetenz.“

Das Fach Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit erklärt, wie Unternehmen nach außen und innen kommunizieren.

Das Fach Wirtschaftsinformatik und Office Management beschreibt alles rund um Daten und wie man sie veröffentlicht.

Und in Netzwerkmanagement geht es um Informatik, Netzwerke und Server.

Freifach Journalismus

Weiters vertiefen die Schüler/innen ihre Medienkompetenz auch in den Freigegenständen. In Fotografie lernen sie Theorie und Praxis des Fotografierens, kreative Bildsprache und eigenen Stil, um kreativ, aber auch kommerziell zu arbeiten.

Im Freifach Journalismus lernen Nachwuchsschreiber/innen Recherche, Schreibstil, Interviewführung, Grundregeln der journalistischen Sorgfalt und auch Social Media.

In freiwilligen Medienworkshops erleben die Schüler/innen gemeinsam mit Profis, wie der Medienalltag in der Praxis funktioniert. Einige der Themen: Radiostudio, Schreiben fürs Sprechen, Moderation, kreatives Schreiben oder Slam-Workshop. Die Medienpartner/innen aus der Praxis: Kleine Zeitung, Mokant Akademie, Antenne Steiermark und RadioIgel.

Unterrichtspraktikum

„Wir sehen den größten Lerneffekt, wenn die Schüler/innen in der Praxis Medien selbst gestalten“, sagt Engelsmann. „Die eigenen Erfahrungen, Erfolge, aber auch Tiefschläge sichern einen nachhaltigen Kompetenzaufbau.“

Im Laufe der Ausbildung absolvieren die Lernenden daher auch ein Fachpraktikum im Ausmaß von 300 Stunden – damit sie später auch eines der möglichen Berufsfelder ergreifen können: in Werbe- und Online-Agenturen, Marketingabteilungen, Öffentlichkeitsarbeit und PR, Medien oder als Social-Media-Manager/in.

 

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