Bildung und Beruf

Karriere nach der Matura: Du lernst, was du willst

Es muss nicht immer der gerade Weg sein: Manche Absolventen mussten erst von ihrem Job entdeckt werden – was auch der zweite Teil unserer Porträt-Serie beweist.

Von Florian Wörgötter und Peter Rigaud (Fotos) - 13. Juni 2018

 

 

Der digitale Nachhilfelehrer: „Geht nicht, gibt´s nicht“
Der Produktentwickler Alexander Pöllmann bringt Schülern und Studenten den Spaß am Lernen – mit einer Online-Lernplattform und witzigen Videos.

Schon als Kind schraubt Alex am Nintendo. Weil der Wiener die Technik von morgen gestalten will, besucht er die HTL für Mechatronik in der Ettenreichgasse Wien. Danach lässt er sich zum Metalltechniker ausbilden und beginnt ein Studium, das er aber bald ruhend stellt. Denn: Alex, 28, und sein Partner Andi gründen die Online-Lernplattform Lecturize.com.

Witzige Videos sollen Schülern und Studenten das Lernen erleichtern. Die Schule ist für Alex kein Gegner, den man besiegen muss. Im Gegenteil: Lernen soll Spaß machen.

Survival-Tipp: Stelle Fragen. Dumme Fragen gibt´s nicht.

 

 

 

Die Werberin in Theorie und Praxis: „Nimm es nicht zu ernst“
Marianne Täubl hat zwei Berufe: Als Marketing-Beraterin bewirbt sie die Produkte ihrer Kunden. Als Lehrerin erklärt sie ihren Schülern, wie das geht.

Die Steirerin besucht die HLW in Krieglach, weil sie mit Wirtschaftswissen schon nach der Schule arbeiten kann. Marianne studiert auch Marketing an der FH Wiener Neustadt und jongliert Muttersein, Beruf und Studium.

Heute unterstützt sie als selbständige Marketing-Beraterin ihre Kunden bei den Fragen: Wer kann ihr Produkt wozu brauchen? Und wie erreichen sie diese Leute? Als Lehrerin für Mediendesign gibt Marianne, 37, dieses Wissen ihren Schülern weiter. Das Beste für sie: die Balance beider Berufe.

Survival-Tipp: Jeder hat Durststrecken. Einfach durch!

 

 

 

Der Mann mit drei Visitenkarten: „Einfach machen“
Der Start-up-Gründer Ibrahim Imam prägte schon mehrere Unternehmen – und will noch einige voranbringen.

In der HAK Geringergasse in Wien lernt Ibrahim, dass ein Hamburger ein betriebswirtschaftlich durchgestyltes Produkt ist. Nach seinem Studium der Wirtschaftsinformatik investiert der Wiener in gesundes Fast Food – der Erfolg bleibt aus.

Doch Scheitern gehört für ihn dazu: Wer einen Fehler einmal macht, macht ihn kein zweites Mal. Heute blickt Ibrahim, 39, auf knapp ein Dutzend Beteiligungen an IT-Start-ups zurück. Das Beste für ihn: Er kann sich selbst verwirklichen und dabei das Leben der Menschen verbessern.

Survival-Tipp: Finde heraus, wie du besser lernst.

 

 

 

Der edle S(p)ender:  Dosiere deinen Lernstoff
Der Logistik-Berater Heinz Wegerer hilft Händlern, ihre Waren mittels Computer auszuliefern. Privat sammelt er Hilfsgelder für eine Schule in Kenia.

Heinz, 30, geht in die HAK Perg, damit ihm später der Arbeitsmarkt offen steht. Danach studiert der Oberösterreicher Supply-Chain-Management an der FH Steyr.

Heute vertreibt der Logistik-Berater eine Software, die Industrie, Händler und Transporteure zusammenbringt. Das Ziel: Ihre Waren effizient auszuliefern. Heinz erklärt seinen Kunden, wie das am besten geht. Privat sammelt er Spenden für eine Schule in Kenia, die nun Ziegelmauern bekommt. Sein Wissen in Buchhaltung hilft ihm, alles sauber zu dokumentieren.

Survival-Tipp: Finde den richtigen Sitznachbarn.

 

 

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Ein Beitrag der Was jetzt-Onlineredaktion. 

 

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