Bildung und Beruf

BMHS aktuell: Seilbahnen und andere Aufsteiger

Auch im Mai haben wir wieder interessante Projekte an berufsbildenden Schulen zusammengetragen. Eine Menge Auszeichnungen gab es ebenso. Hier erfahren Sie mehr.

Was jetzt-Redaktion - 9. Mai 2018

 

Mit der Seilbahn hoch hinaus
HTL Wels, Oberösterreich

Seilbahnen sind ja in unseren Breiten vor allem als Transportmittel zum alpinen Freizeitvergnügen bekannt. In Südamerika hingegen sind die Seilbahnen schon länger Teil der urbanen Verkehrsplanung.

Mittlerweile spielen sie auch in Konzepten europäischer Städteplaner eine immer größere Rolle. So wurde im bosnischen Sarajevo gerade eine Gondelbahn eröffnet, in Linz stehen gar zwei Projekte vor der Realisierung.

Gut möglich, dass bei diesen oder weiteren zukünftigen Projekten auch eine Entwicklung von drei Schülern der HTL Wels zum Einsatz kommt. Die Diplomanden Maximilian Rudorfer, Patrick Schmidhuber und Martin Reder haben im Rahmen ihres Matura-Projekts eine Modell-Seilbahn entwickelt, die den Betreibern eine möglichst realitätsnahe Schulung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erlaubt.

 

Die drei Welser Seilbahn-Tüftler Maximilian Rudorfer, Patrick Schmidhuber und Martin Reder (v.l.) mit ihrem innovativen Schulungs-Modell. © HTL Wels

 

Zwei Jahre tüftelten die drei HTLer an der Mini-Seilbahn im Maßstab 1:32, die in der aktuellen Ausbaustufe zwanzig Kabinen auf eine variable Länge zwischen 15 und 50 Metern verteilt. Um das Fahr- und Bremsverhalten sowie Aus- und Einstiegsszenarien möglichst realitätsgetreu üben zu können, wurden nicht weniger als 7000 Einzelteile verbaut. Die Kuppeltechnik entspricht bis ins Detail den großen Vorbildern.

Nun will das Seilbahn-Startup das ambitionierte Matura-Projekt zur Marktreife führen. Eine Firma wurde bereits gegründet, erste Kontakte zu Herstellern geknüpft. Die Idee ist also bereit, abzuheben.

www.htl-wels.at

 

Geprüft und für exzellent befunden
Verleihung MINT-Gütesiegel

Bereits zum zweiten Mal wurde am 24. April das MINT-Gütesiegel in großem Rahmen, genauer im Wiener Haus der Industrie, verliehen.

Aus 120 Bewerbungen wurden von einer Fachjury 103 besonders engagierte Bildungseinrichtungen ausgewählt. Das bundesweit gültige Qualitätszertifikat gilt drei Jahre und zeichnet innovatives Lernen in den sogenannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik aus. Bewerben können sich alle österreichischen Bildungseinrichtungen, vom Kindergarten bis zur Höheren Technischen Fachschule.

 

Noch mehr MINT-Gütesiegel: Bildungsminister Heinz Faßmann und IV-Präsident Georg Kapsch bei der Verleihung im Haus der Industrie. © Markus Prantl

 

Vor 300 Gästen, darunter Bundesminister Heinz Faßmann, IV-Präsident Georg Kapsch und Klaus Peter Fouquet, Präsident der Wissensfabrik Österreich, ging die Verleihung des „MINT-Gütesiegels 2018-2021“ über die Bühne.

 

Technik, die begeistert: Eine kleine Auswahl an Zertifizierten. © Markus Prantl

 

Unter den Neuzertifizierungen waren auch neun Höhere Technische Lehranstalten und landwirtschaftliche Schulen mit technischem Schwerpunkt, für die aufgrund der ohnehin technischen Ausrichtung zusätzliche Kriterien zum Erwerb des Gütesiegels erforderlich sind. Neu vertreten in der MINT-Community sind die HTLs in Kuchl, Saalfelden, Ferlach, Leonding, Pinkafeld, St. Florian, Braunau, Wiener Neustadt und Grieskirchen.

Mit dieser Ausschreibungsrunde sind nun in ganz Österreich insgesamt 216 Bildungseinrichtungen zertifiziert.

www.mintschule.at

 

Leistungsspitzen
Merkur Awards der Vienna Business School, Wien

Herausragende Leistungen in den Handelsakademien und Handelsschulen der Wiener Kaufmannschaft wurden am 2. Mai prämiert. Zum mittlerweile 21. Mal fand die Verleihung des „Merkur Awards“ statt, diesmal wurden Preise in sieben Kategorien vergeben.

„Graduate of the Year“ darf sich in Hinkunft der designierte Bürgermeister Michael Ludwig nennen. Der Absolvent der Vienna Business School Hamerlingplatz zeigte bei seiner Dankesrede Demut: „Der Preis macht mich stolz und rührt mich.“

 

Michael Ludwig (li.): Absolvent des Jahres und auch noch designierter Bürgermeister der Stadt Wien. © Nadine Bargad

 

Als „Best Economic Project“ wurde die Modekollektion von Vanessa Brikic und Boris Maksimovic (VBS Augarten) ausgezeichnet, das „Best Innovative Project“ kam dieses Jahr von der VBS Schönborngasse, konkret von Musa Marabaoglu, Murat Spahiu und Furkan Tahan. Sie nahmen sich des Themas „E-Mobilität“ an.

Das Best „Ethic & Social Project“ kommt aus der VBS Floridsdorf, dort wurden unterschiedliche Weltreligionen nicht nur im Unterricht vertieft, sondern durch gemeinsames Essen und Kochen erlebbar gemacht.

Der Sieg in der Kategorie „Teacher of the Year“ ging 2018 ebenfalls nach Floridsdorf, und zwar an Stefan Lamprechter, Thomas Racher und Hedwig Lang, die Leiter des bei Schülerinnen und Schülern überaus populären Debattierclubs.

„Student of the Year HAS“ wurde Matthias Bartosch von der VBS Akademiestraße, die „Student of the Year HAK“ ist Catherine Kindl von der Vienna Business School Mödling. Der Grund für so viel Ehre: Kindl nahm an der „International Physics Masterclass“ teil und legte die internationale Physik‐Prüfung Cambridge A-Level ab. Außerdem absolvierte sie ein Auslandssemester in den USA und hat seit der ersten Klasse immer einen Notendurchschnitt von 1,0. Respekt!

www.vbs.ac.at

 

In aller Freundschaft
Vienna Business School Wien, Akademiestraße

„Soziales Engagement“ ist in der Vienna Business School Akademiestraße nicht bloß eine Floskel. Zum mittlerweile 15. Mal wurde in der ältesten Handelsakademie Österreichs der „Amicus Award“ vergeben.

Preiswürdig sind außergewöhnliche soziale Projekte von engagierten Schülerinnen und Schülern, Ende April wurden nun die drei besten aus insgesamt zwölf eingereichten Projekten ausgezeichnet.

 

Schülerinnen zeigen nicht nur soziales Engagement, sondern auch ihre „Amicus Awards“. © Harald Klemm

 

Prämiert wurde das Projektteam „Freundschaft verbindet“, das seit mittlerweile sechs Jahren Kinder aus dem Slum Matahare in Kenia unterstützt. Dank der Unterstützung aus Wien konnte dort 21 Kindern der Schulbesuch ermöglicht werden.

Ebenfalls einen „Amicus“ erhielt das Projekt „Generationenwald“. Schülerinnen und Schüler rückten dabei nicht nur das Thema „Wald“ in den Mittelpunkt, sondern auch aus, um Bäume zu pflanzen.

Das Team von „Kindheit für Afrika“ sammelte Geld- und Sachspenden für Fahrräder und einen Kinderspielplatz im Tschad. Auch für diesen Einsatz wurde ein „Amicus“ verliehen.

akademiestrasse.vbs.ac.at

 

Offene Gesellschaft
HTL Hollabrunn, Niederösterreich

Zusätzlich 80.000 Euro für ein innovatives Schulprojekt – darüber kann sich die HTL Hollabrunn freuen. Sie hat sich heuer unter zahlreichen hervorragenden Projekten mit ihrem Projekt „Open Multispace“ beim von der Metalltechnischen und Chemischen Industrie Niederösterreichs ins Leben gerufenen Wettbewerb „proHTL NÖ“ durchgesetzt.

 

So sieht Freude aus, wenn ein innovatives Projekt mit 80.000 Euro unterstützt wird. © Andreas Krause

Der „Open Multispace“ soll Werkstätte und Labor in einem sein. Dabei werden Geräte wie Lasercutter, hochwertige Maschinen zum additiven Drucken oder Fertigungsarbeitsplätze über die Schule hinaus allen Interessierten zur Verfügung gestellt.

Ein innovativer Ansatz, der nicht nur die Durchlässigkeit zwischen Schule, anderen Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft erhöht, sondern Menschen aller Altersgruppen ansprechen soll.

www.htl-hl.ac.at

 

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Ein Beitrag der Was jetzt-Redaktion.

 

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