Schwerpunkt: Online-Lernen
Umfrage Online-Lernen: „Viel Engagement, mäßiges Ergebnis“
Die ÖH Universität Salzburg hat ihre Studierenden zum Online-Lernen befragt. Das Ergebnis: Die Studierenden bevorzugen die Präsenzlehre und wünschen sich mehr Digitalisierung im Studium. Und: Sie wollen eine Stimme hören.
Was jetzt-Redaktion - 27. Mai 2020
Die Studierenden der Universität Salzburg wurden im Zeitraum von 2. bis 26. April per E-Mail befragt, wie es ihnen mit dem Online-Lernen ergangen ist. Teilgenommen haben 1.917 Studierende aus insgesamt 83 verschiedenen Studiengängen. Am häufigsten geantwortet haben angehende Lehrer/innen im Bachelor-Studium (13,5 %). Der Tenor: „Viel Engagement, mäßiges Ergebnis“.
Die wichtigsten Gesamtergebnisse zum Thema Online-Lernen: Am meisten haben die Studenten und Studentinnen mit der zentralen Online-Lernplattform Blackboard gearbeitet. Dort haben sie auch Aufgaben und Arbeiten online abgegeben (25 %). Am zweitmeisten Zeit haben sie im Selbststudium mit Skript verbracht (20 %). Weiters haben sie bei Vorlesungen im Live-Stream (19 %) gelernt, mit vertonten Vorlesungsfolien (16 %) oder aufgezeichneten Vorlesungen (13 %).
Besser Lernen mit erklärenden Worten
Besonders positiv aufgenommen werden die Live-Vorlesungen via Zoom oder Webex, die aufgezeichneten Vorlesungen zum Nachhören via echo360 und die vertonten Powerpoints. Das bedeutet: Wo erklärende Worte zu hören sind, wird auch besser gelernt.
Dennoch wird auch Kritik geübt: Die Online-Lernplattform Blackboard und ihr Diskussionsforum hätten zwar großteils funktioniert, allerdings wüssten Professoren/Professorinnen diese Tools wenig kompetent einzusetzen. Am schwierigsten wäre aber das Selbststudium gewesen. Viele Arbeitsaufgaben wären zu umfangreich gestellt oder zu ungenau formuliert. Auch die Kommunikation mit den Lehrenden sei noch ausbaufähig.
Luft nach oben im Online-Lernen
„Die Umfrage hat bestätigt, was wir aus vielen Mails und Anfragen bereits wussten: Die Online-Lehre funktioniert an vielen Stellen nicht so, wie sie sollte”, resümiert Keya Baier, Vorsitzende der ÖH Universität Salzburg.
Ein besonders auffälliges Problem: Der Arbeitsaufwand habe sich in der Fernlehre deutlich erhöht, während die ECTS-Anzahl gleich bleibt. Viele Studierende berichten außerdem von mangelnden Informationen durch ihre Lehrenden.
Hohes Engagement der Lehrenden
Insgesamt aber zeigen sich drei von vier Studentinnen/Studenten mit dem Distance Learning (eher) zufrieden. Dies sei auch hauptsächlich auf das hohe Engagement der Lehrenden zurückzuführen.
Dennoch zieht jede/r Dritte die Präsenzlehre der Online-Lehre vor. Hingegen präferiert nur jede/r vierte die Online-Lehre vor dem Präsenzunterricht. Die Studierenden wünschen sich aber aber mehr digitale Tools im Unterricht. Der Stoff sollte vertont sein – ob mit Videos oder Live-Stream. Und die Kommunikation seitens der Professoren/Professorinnen sollte klarer funktionieren.
Zur Studie geht’s hier.
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Ein Beitrag aus der Was jetzt-Redaktion.