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WissenPlus: Sprachliche Unterstützung – Scaffolding Teil 2

Schreiben im Fach: Im zweiten Teil unserer Reihe „Sprachsensibler Unterricht“ erfahren Sie, wie man mit der Scaffolding-Methode eine Bedarfsanalyse ermittelt und eine Unterrichtsplanung erstellt.

Mag. Mehmet Fatih Tankir; Mag.a Zeynep Arslan - 29. Mai 2019

 

Im ersten Teil der Reihe „Scaffolding im Fach“ wurden die Entstehungsgeschichte, die Ziele und Vorteile sowie die Arten des Scaffolding-Konzepts vorgestellt.

Damit wurde das Potenzial dieses Unterrichtsprinzips – den bildungssprachlichen und fachlichen Wissenszuwachs gleichermaßen zu fördern – deutlich gemacht.

In diesem Beitrag wird zunächst auf den kognitiven Förderansatz des Scaffoldings eingegangen und in einem weiteren Schritt neben den offensiven und defensiven Förderansätzen insbesondere die Ermittlung einer Bedarfsanalyse und Erstellung einer Unterrichtsplanung exemplarisch dargestellt.

Dazu wurde das Thema „Produktionsfaktoren“ aus dem Fach Betriebswirtschaft ausgewählt.

 

Auszug aus dem Beitrag

Offensiver und defensiver Förderansatz

Bei der Umsetzung des Scaffoldings und der Unterrichtsplanung kann nach zwei Ansätzen vorgegangen werden.

Defensiver Ansatz: Hierbei wird versucht, die Fachkompetenz trotz Sprachbarrieren zu vermitteln. Man geht dabei so vor, dass die sprachlichen Anforderungen in den Fachtexten und in den Äußerungen im Unterricht auf ein eher alltagssprachliches Niveau heruntergeschraubt werden, sodass die Schüler/innen die Inhalte verstehen.

Offensiver Ansatz: Bei dieser Methode, die auch eher dem Konzept des sprachsensiblen Fachunterrichts entspricht, werden Lernstand der Schüler/innen (Lernstandsanalyse) und sprachliche Anforderungen des Faches (Bedarfsanalyse) in Beziehung gesetzt und dann gezielt gefördert.

Das heißt, die Inhalte und Texte bleiben bewusst anspruchsvoll, vielmehr wird deren Verständnis durch gezielte integrative Sprachübungen angestrebt. Solch ein Vorgehen ist für die Lehrkraft anfangs zeitaufwendiger, aber der Lerneffekt für die Schülerschaft umso effizienter.

 

Bedarfsanalyse mithilfe des Planungsrahmens

Vor der eigentlichen Unterrichtsinteraktion (Mikro-Ebene) sollten der Lernstand der Schülerschaft und die Anforderungen des Faches ermittelt werden.

Wie der sprachliche Lernstand einfach und ohne viel Zeitaufwand mittels eines C-Tests ermittelt werden kann, können Sie in WissenPlus: Sprachstand schnell und einfach nachlesen.

In diesem Beitrag wird die Bedarfsanalyse mithilfe eines praktischen Planungsrahmens vorgeschlagen.

Er setzt sich aus den fünf Bereichen Thema, Aktivitäten, Sprachfunktionen, Sprachstrukturen und Vokabeln zusammen.

 

Der Planungsrahmen zum Thema „Leistungsfaktoren (Produktionsfaktoren)“ für den BW-Unterricht.

 

Als Orientierungshilfe werden folgende Leitfragen gestellt:

  • Welches Thema wird behandelt?
  • Welche Aktivitäten sollen die Schülerinnen und Schüler zeigen?
  • Welche Sprachfunktionen erfordern diese Aktivitäten?
  • Welche Sprachstrukturen sind dafür notwendig?
  • Welches Vokabular wird für den gewählten Themenbereich benötigt?

 

Gesamter Beitrag für den Unterricht

Den gesamten Beitrag zum Download inklusive leere Vorlage für den Planungsrahmen, Übungen und Lösungen finden Sie im MANZ Online-Lehrerzimmer unter WISSENPLUS.

Schulbuchbezug

   

 

 

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Ein Beitrag aus der Was jetzt-Redaktion.

 

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