Bildung und Beruf

Jugend Innovativ 2018: Hier gibt es nur Gewinner!

Vom multifunktionalen Wintersportschuh bis zum Lernkoffer für 3D-Druck: Auch heuer wieder wurden Österreichs Jung-Erfinder ausgezeichnet. Wir gratulieren herzlich – und stellen hier die Siegerprojekte vor.

Von Nina Horcher - 30. Mai 2018

 

Wie viel Erfindergeist steckt in Österreichs Schülerinnen und Schülern? Diese Frage wurde am 25. Mai im Rahmen der 31. Wettbewerbsrunde von Jugend Innovativ beantwortet. Insgesamt 431 Projekte gingen diesmal an den Start, 35 schafften es ins Bundesfinale und sieben Teams konnten sich mit ihren spannenden Projekten schließlich durchsetzen.

Ausgezeichnet wurden die Schülerinnen und Schüler in fünf Kategorien: Design, Engineering I, Engineering II, Science und Young Entrepreneuers. Zusätzlich wurde je ein Sonderpreis zum Thema Sustainability und Digital Education vergeben. Die Finalistinnen und Finalisten von Jugend Innovativ konnten sich über Geldpreise in Gesamthöhe von 40.500 Euro freuen.

Wir stellen die spannenden Siegerprojekte jeder Kategorie näher vor:

 

1. Preis Design: Multifunktionaler Wintersportschuh
EUREGIO-HTBLVA Ferlach, Kärnten

 

Schneeschuhwandern oder Langlaufen? Der multifunktionale Wintersportschuh kann beides. Er wurde von Schülerinnen und Schülern der HTBLVA Ferlach entwickelt.

 

Für wintersportliebende Österreicher keine einfache Entscheidung: Mit Schneeschuhen durch verschneite Wälder stapfen oder geschmeidig auf der Langlaufloipe gleiten?

Fünf Schülerinnen und Schüler der Industriedesignklasse an der EUREGIO-HTBLVA Ferlach lieferten beim Jugend Innovativ Wettbewerb eine schlaue All-in-One-Lösung, einen multifunktionalen Wintersportschuh in Raubvogel-Optik, der sowohl zum Schneeschuhwandern als auch zum Langlaufen genutzt werden kann.

Für ihr Diplomarbeitsprojekt arbeiteten Valentina Hofstätter, Markus Leb, Theresa Steinwender, Adrian Steurer und Anna Taferner mit der österreichischen Wintersportfirma Atomic zusammen.

Besonderes Augenmerk lag auf der Entwicklung der Sohle, die für die jeweilige Sportart unterschiedliche Härtestufen ermöglichen musste. Produziert wurde der Kombischuh inklusive passender Schneeteller schließlich via 3D-Druck.

 

1. Preis Engineering I: Proben-Entnahme für feste Recyclingstoffe
HTL Saalfelden, Salzburg

 

Recyclen, aber richtig: Drei Schüler der HTL Saalfelden haben eine schlaue Maschine zur Proben-Entnahme bei Holzabfällen entwickelt.

 

Recycling ist das Thema der Stunde – und bietet noch viel Forschungspotenzial. Wie etwa Holzabfälle auf Schadstoffe geprüft und wiederverwertet werden können, haben sich drei Schüler der HTL Saalfelden überlegt. Ihre Antwort: mit einem kontinuierlichen System aus Holzzerkleinerer und Probenahmekopf.

Michael Eder, Stefan Gruber-Hofer und Johannes Ortner kamen im Zuge ihres Diplomprojekts zu einer spannenden Erkenntnis: Den größten Unsicherheitsfaktor bei der Entnahme von Proben stellt der Mensch selbst dar. Also haben die drei an einer Maschine getüftelt, die selbsttätig Proben entnehmen kann. Erste Erfolge an Hackschnitzelproben konnten bereits verzeichnet werden.

Über weitere Details zu ihrer Erfindung hüllen sich die drei Tüftler noch in Schweigen. Zumindest, bis die Maschine erfolgreich patentiert wurde.

 

1. Preis Engineering II: Smart CUP
HTL 3 Rennweg, Wien

 

Trinken Sie auch genug? Der Behälter aus dem Kreativlabor der HTL 3 Rennweg wird sie daran erinnern, oft genug zum Glas zu greifen. Wer will, kann sein Trinkverhalten per App tracken. Prost!

 

Eins vorweg: Dieser Becher kann sich zwar nicht von selbst auffüllen – ansonsten aber ist er ziemlich schlau. Schließlich registriert die Becherhalterung nicht nur, wie viel Flüssigkeit im Behälter ist, sondern erinnert seinen menschlichen Halter auch daran, genug zu trinken. Zusätzlich wurde eine App entwickelt, die es ermöglicht, das eigene Trinkverhalten aufzuzeichnen.

Funktionalitäten, die nicht nur für Sportler und Büroangestellte, sondern auch für ältere Menschen hilfreich und wichtig sind. Die Technik dahinter: In die Silikonhalterung des Bechers wurden ein Sensor, Akku und Bluetooth-Modul integriert, das die Daten erfasst. Der Cup meldet sich via Ton- oder Lichtsignal, wenn es Zeit ist zu trinken.

Mit ihrer smarten Idee haben es Christoph Amon, Christian Janßen, Florian Kristof und David Stadlmann bereits letztes Jahr ins Jugend Innovativ Bundesfinale geschafft. Dieses Mal konnten die Schüler der Wiener  HTL 3 Rennweg mit der Weiterentwicklung ihrer Trinkflasche zum Smart Cup gänzlich überzeugen.

 

1. Preis Science: 3D-Druck von Holz
Holztechnikum Kuchl, Salzburg

 

Auch die Projektgruppe des Holztechnikums Kuchl sagt Kunststoffen den Kampf an. Sie entwickelten eine Druckmasse, die zu 50 Prozent aus Holzteilchen besteht.

 

Der 3D-Drucker ist eine noch junge Erfindung und doch haben es zwei Schüler des Holztechnikums Kuchl in Salzburg geschafft, sie durch ihre Idee zu revolutionieren: Mit einem neuen Verfahren ist es Axel Huber und Sebastian Leodolter gelungen, neben den für gewöhnlich eingesetzten Werkstoffen wie Kunststoff oder Metall auch Holzpartikel für den 3D-Druck zu nutzen.

Bei dem Projekt wurde die Druckermasse zu 50 Prozent aus Holzpartikeln hergestellt. Eine in technischer und ökologischer Hinsicht preiswürdige Erfindung, die mit dem ersten Preis in der Kategorie Science gewürdigt wurde.

 

1. Preis Young Entrepreneurs: 3D Printing 4 Education,
EUREGIO HTBLVA Ferlach, Kärnten

 

Wie funktioniert das eigentlich genau mit dem 3D-Drucken? Geht es nach den Schülerinnen und Schülern der HTBLVA Ferlach, erklärt das in Zukunft anschaulich ihr 3D-Druck-Lernkoffer.

 

Auch vier Schülerinnen und Schüler der EUREGIO HTBLVA Ferlach in Kärnten haben sich in ihrem Projekt dem 3D-Druckverfahren gewidmet, wenn auch mit einem ganz anderen Ziel: Leo Angermann, Florian Brunner, Laura Hasenbichler und Florian Scherr haben mit ihrem „3D Printing 4 Education“ einen Lernkoffer entwickelt, der den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen der 3D-Drucktechnologie anschaulich erklären soll und damit auch die „Just-in-time-Produktion“ von Werkzeugen, Geräteteilen oder Modellen in Unternehmen.

Nicht nur die Jugend Innovativ Jury war vom 3D-Druck-Koffer begeistert, das Projektteam konnte sich auch eine Partnerfirma für die Produktion der Koffer sichern, die österreichweit Schulen damit ausstatten will.

 

Gewinner in der Kategorie Sonderpreise:

1. Preis Raiffeisen Sustainability Award: Analyse des Wiedereinsatzes der Feinberge am Erzberg, HTL Leoben, Steiermark

2. Preis Sonderpreis Digital Education der Innovationsstiftung für Bildung: iZiach, HTBLuVA Salzburg

 

Mehr zum Thema

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Ein Beitrag der Was jetzt Online-Redaktion.

 

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