Bildung und Beruf
BMHS aktuell: Von China übers Mühlviertel nach Wien
Ganz gleich ob HAK, HTL, Berufsschule oder Fachschule: Wir haben wieder Projekte und Meldungen aus berufsbildenden Schulen in ganz Österreich zusammengetragen. Hier sind unsere November-News.
Was jetzt-Redaktion - 6.November 2019
Forsch ist die Jugend
Sparkling-Science-Kongress samt Verleihung des Young-Science-Inspiration-Awards an der TU Wien
Seit 2007 gibt es das Sparkling-Science-Programm, eine vom BMBWF finanzierte und vom Österreichischen Austauschdienst OeAD koordinierte Forschungsinitiative, bei der Wissenschaft und Schule vernetzt werden sollen. Rund 100.000 Schülerinnen und Schüler nahmen bislang an dem Förderprogramm teil.
Mittlerweile Tradition hat auch der Sparkling-Science-Kongress, der Anfang Oktober an der TU Wien stattfand und diesmal die institutionellen Effekte des Programms in den Blickpunkt nahm.
Ein Fazit einer im Auftrag des BMBWF durchgeführten Studie: Das Programm wirkt in Sachen Bildungs- und Forschungskooperationen. Ein weiteres: Es wirkt noch besser, wenn dafür auch entsprechende Förderungen zur Verfügung stehen.
Der Höhepunkt der Tagung war die Verleihung des Young-Science-Inspiration-Awards durch Bundesministerin Iris Rauskala und OeAD Geschäftsführer Jakob Calice.
Teilnehmen konnten alle Jugendlichen, die ihre Vorwissenschaftliche Arbeit (AHS) oder Diplomarbeit (BHS) zu einem auf der Young-Science-Plattform vorgeschlagen Thema verfasst haben.
Aus den insgesamt 13 Nominierungen für das Jahr 2019 hat die Jury drei Arbeiten ausgewählt, darunter „Tracing the origin of freshwater fish by elemental and isotopic fingerprinting“ von Susanne Schwendinger (Diplomarbeit HTL Dornbirn).
Publikumsvoting bringt Siegerin
Weiters in die Finalauswahl kamen „Aquaponik in Österreich“ von Johannes Angerer (Vorwissenschaftliche Arbeit am Franziskanergymnasium Hall in Tirol) sowie „Sturmers Reise. Ein frühneuzeitlicher Reisebericht als Graphic Novel“ von Konstantin Holzmeister, Anna-Maria Kovacs und Franziska Ulrich (gemeinsame Diplomarbeit an der HTL Bau und Design Innsbruck).
Nach einem Publikumsvoting trug schließlich Susanne Schwendinger von der HTL Dornbirn den Sieg davon und erhielt den mit 500 Euro dotierten Award. Auch wir gratulieren herzlich!
Aufbau Ost
Schwerpunkt „Industrial Business“ an der HAK Neunkirchen angelaufen
Die Vorbereitung währte Monate und war äußerst intensiv: Doch mit diesem Schuljahr ist an der Handelsakademie Neunkirchen eine neue Schulform mit Namen „Industrial Business“ gestartet.
16 Schülerinnen und Schüler haben sich für den neuen Schwerpunkt entschieden und mittlerweile auch eine Übungsfirma gegründet, die „Baustoffexperten NK GmbH“.
Voll Industrie 4.0
Ganz der Idee verpflichtet, Unternehmen aus der Region einzubinden, konnte für den ersten Jahrgang ein etabliertes Baustoff-Unternehmen als Klassenpate gewonnen werden.
Grundsätzlich ist der Schwerpunkt „Industrial Business“ ganz den Anforderungen der sogenannten „Industrie 4.0“ verpflichtet. Neben Rechnungswesen und Kostenrechnung stehen Inhalte wie Supply-Chain-Management, Design und 3D-Druck, Big-Data-Analysis oder ein E-Business-Center im Mittelpunkt.
www.hakneunkirchen.at/industrial-business
Wirtschaft, ganz in echt
Die HTL Freistadt übt nicht nur, hier werden richtige Firmen gegründet.
Voll auf Entrepreneurship setzt seit bereits drei Jahren die HTL Freistadt, so lange gibt es nämlich an der Schule sogenannte Junior Companies. Die sind nicht mit Übungsfirmen zu verwechseln, handelt es sich doch um richtige Firmen.
Zu Jungunternehmerinnen und -unternehmern werden Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen des Zweigs Wirtschaftsingenieurwesen für Logistik. Jedes Schuljahr werden ein bis zwei Geschäftsideen realisiert, dieses Mal hören die neuen Firmen auf die Namen „Boxei“ und „Bee@Home“.
Erstere stellt umweltfreundliche Boxen aus alten Paletten her, die mit regionalen Produkten befüllt werden. Das zweite Start-up baut und vertreibt sogenannte Insekten-Hotels für den Garten.
Weihnachtsgeschäft läuft
Bei den Junior Companies stehen neben der praktischen Umsetzung des Lehrstoffs nicht zuletzt Teamwork und Selbstorganisation im Fokus.
Übrigens: Wer noch auf Suche nach Weihnachtsgeschenken ist: Die Produkte der beiden Firmen werden auf den Adventmärkten in der Region vertrieben oder können an der HTL angefragt werden.
Regional gedacht
An der Berufsschule Rohrbach gibt es ab sofort eine einzigartige Ausbildung.
Ganz in der Nähe, also ebenfalls im Mühlviertel, setzt seit diesem Jahr die Berufsschule in Rohrbach voll auf Regionales, konkret auf eine Ausbildung zum Regionalitätsmanager. Damit sind die Rohrbacher die einzige Berufsschule im Land, die diesen Schwerpunkt anbietet.
Im Blickpunkt dabei stehen regionale Produkte im Lebensmittelhandel. Mittels Projekten, Seminaren, Verkostungen oder Besuchen regionaler Lebensmittelhersteller, sollen die Schülerinnen und Schüler mit diesem neuen Spezialgebiet im Bereich des Einzelhandels vertraut gemacht werden.
Nach einer positiv bewerteten Projekt-Präsentation in der dritten Klasse erhalten die Absolventen das Zertifikat „Regionalitätsmanager“. Die Job-Aussichten dürfen als gut bezeichnet werden, kooperiert doch die BS Rohrbach schon seit längerem mit der Akademie eines großen überregionalen Lebensmittelhändlers.
Pflege der Zukunft
An der steirischen Fachschule Schloss Stein wurde erfolgreich im Bereich der Pflegeberufe ausgebildet.
Petzelsdorf bei Fehring ist landläufig eher nicht so bekannt. Und das obwohl hier, in der Fachschule Schoss Stein, in einem der Schlüsselbereiche der Zukunft ausgebildet wird: dem Pflegesektor.
Gleich 20 neue Absolventinnen feierten dieser Tage ihren Diplom-Abschluss im Bereich Pflegeassistenz bzw. Pflegefachassistenz.
Dabei handelt es sich um eine Kooperationsausbildung mit dem Ausbildungszentrum für Gesundheits- und Krankenpflege Süd in Graz, eine Ausbildung, die dank Unterstützung des Landes Steiermark übrigens kostenfrei ist.
Weitere Abschlüsse, die in der Fachschule Stein angeboten werden, sind FacharbeiterIn für das ländliche Betriebs- und Haushaltsmanagement, Heimhelferin, KinderbetreuerIn und Betriebsdienstleistungskauffrau/-mann.
Auf einen Sprung ins Reich der Mitte
Chinesische Spezialitäten der etwas anderen Art wurden in der Vienna Business School Schönborngasse geboten.
Über 150 Schülerinnen und Schüler konnten Ende Oktober am China-Tag der VBS unterschiedliche Workshops besuchen, bei denen naturgemäß das Reich der Mitte im vielzitierten Mittelpunkt stand. So gab es die Möglichkeit, an traditionellen Tee-Zeremonien, chinesischen Tänzen oder einem Porzellan-Malkurs teilzunehmen.
Mit einem Mandarin-Schnupperkurs wurde indes auf konkrete Lerninhalte verwiesen, nämlich auf den chinesischen Sprach- und Kulturunterricht, der mit Beginn dieses Schuljahres an allen sechs Standorten der VBS in Wien (1., 2., 8. und 21. Bezirk) und Mödling angeboten wird.
Das freiwillige Zusatzangebot ist in Kooperation mit dem Konfuzius-Institut der Universität Graz entstanden, der Sprachunterricht kann mit einer offiziellen Prüfung abgeschlossen werden.
Mag. Eveline Grubner, Direktorin der VBS Schönborngasse: „Der China-Tag verbindet Sprache, Kultur, Wirtschaft und Geschichte. Sprache öffnet eine Tür, aber wer mehr Wissen im kulturellen Kontext verfügt, dem öffnen sich alle Türen. Es freut mich, dass die Schülerinnen und Schüler so begeistert mitarbeiten“.
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Ein Beitrag der Was jetzt Online-Redaktion.